Material - Die Qual der Wahl

Material

Material - Die Qual der Wahl 
Wer imkert, muss zu jeder Zeit wissen, 
  • wie es um die Gesundheit, 
  • das Wohlbefinden,
  • die Eiablage (Stifte),
  • die Futterversorgung und
  • den Schwarmtrieb des Bien steht!
Das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, denn Imker/innen tragen eine sehr große Verantwortung nicht nur dem Bien gegenüber, sondern auch gegenüber den Angehörigen, Besuchern, Nachbarn, und nicht zuletzt sich selbst gegenüber (jeweils gesundheitlich und rechtlich).

Um also den Zustand der Völker jederzeit erkennen zu können, bedarf es einer guten Übersichtlichkeit, wie sie z.B. in Magazin-, Trog- oder Hinterbehandlungs­beuten durch herausnehmbare Waben (Rähmchen) gegeben sind.
 
Somit ist eine Anfangsentscheidung abgenommen:
 
Bienenhaltungssysteme, bei denen die einzelnen Waben nicht zur Kontrolle gezogen werden können, sollten aufgrund der Unübersichtlichkeit, mangelnder imkerlicher Erfahrung und der steten Schwarmgefahr bis auf Weiteres von Neuimker/innen bitte nicht eingesetzt werden, es sei denn, das Handwerk lernt man von der Pike auf bei einem erfahrenen Heideimker, der weiß, wie man Schwärme frühzeitig erkennt und "erntet", und die Völker stehen nicht in einer dicht besiedelten Ortsschaft.

Es ist uns bewusst, dass durch dieser Aussage insbesondere Neuimker/innen, die mit der Bienenkiste liebäugeln, gerade einen kleinen Dämpfer erhalten. Die Internetlobby für die Bienenkiste sehr groß; die Verantwortung eines jeden Bienenhalters ist aber noch sehr viel größer. Wir geben diesen Hinweis nicht aus Voreingenommenheit, sondern aus Erfahrung. 

Es macht einen deutlichen Unterschied, ob man bereits über langjährige imkerliche Erfahrung verfügt und mit der Bienenkiste arbeitet, oder ob jemand neu ist und gleich mit der Bienenkiste beginnt. Bei der Bienenkiste kann man nicht sehen, was zwischen den Wabengassen passiert. Der Erfahrene sieht zwar auch nichts, kann aber zumindest anhand von Spuren auf den Volkszustand schließen. Das ist nicht einfach und selbst Erfahrene müssen immer wieder feststellen, dass ihnen noch so vieles vorher nicht untergekommen ist! Am Anfang und noch lange danach weiß man als Neuimker aber noch nicht einmal, was es alles zu beachten gibt und können es mit der Bienenkiste mangels Kontrollmöglichkeit der Waben leider auch nicht lernen.

Wie sieht das Brutnest aus, wie sehen die Bienen aus und - besonders wichtig - wird gestiftet. Weiselzellen befinden sich nicht ausschließlich unten am Wabenrand, die können überall sein. Die Bienenkiste ist eine tolle Einfachbeute, mit der man durchaus gut imkern kann, nur eben nicht, wenn man die Imkerei erst erlernen möchte. Neben der Unübersichtlichkeit hat sie noch den weiteren gravierenden Nachteil: Sie ist zu klein. Die Bienen müssen schwärmen, weil sie in der Kiste keinen Platz mehr haben. Der Anblick der spärlich Zurückgebliebenen ist für jeden Imker frustrierend. In allen anderen Beutensystemen kann man vorzeitig eingreifen. Aber die Bienenkiste ist Schwarmimkerei und genau das sollte bestmöglich aus bienengesundheitlichen Gründen und der Nachbarn wegen verhindert werden. 

Die Zurückgebliebenen behalten den Großteil an Varroen (Milben), Viren, Bakterien und das gebrauchte Wabenmaterial. Der gesundheitliche Druck auf jede einzelne Biene erhöht sich massiv. Bis eine neue Königin stiftet, wird es noch eine Weile dauern. In der Zeit reduziert sich das Volk weiter und kann erst nach dem Schlupf der nächsten Generation wieder durchstarten. 

Dem abgegangenen Schwarm hingegen geht es vorerst gesundheitlich besser, aber er nimmt trotzdem Varroen (Milben) Huckepack mit in das neue Domizil; ohne gesundheitliche Prävention ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Volk unweigerlich zusammenbricht. Die weiteren Leidtragenden werden die Bienenvölker im unmittelbaren Flugradius sein. Varroatose ist aus gutem Grund als Seuche eingestuft, auch wenn wir gelernt haben, zumindest diese Seuche im Zaum zu halten. 

Wir laden Sie dazu ein, von unseren Erfahrungen zu lernen und auch wir lernen gerne im offenen Dialog dazu. Sie sind herzlich  eingeladen, an unseren Vereinstreffen teilzunehmen und schon vorab auf unserer Website nachzulesen, was Sie interessiert.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!   


Share by: